Die Geschichte der Teutonia

Gründung bis Stiftungsfest

  • 12. Juni 1815 - Gründung

  • 18. Oktober 1817 - Das Wartburgfest

  • 28. Februar 1845 - Konstitution der Burschenschaft Teutonia

  • 1936 bis 1995 - Teutonia während der NS-Zeit und der DDR

  • 12. Juni 2015 - 200-jähriges Stiftungsfest

Am 12. Juni 1815 legten in Jena vor dem Gasthaus "Grüne Tanne" aus den Befreiungskriegen gegen Napoleon heimgekehrte Studenten ihre landsmannschaftlichen Fahnen nieder und gründeten die Burschenschaft, in der sich alle deutschen Studenten ohne Ansehen der regionalen Herkunft mit dem Ziel zusammenfinden sollten, das sehr zerstückelte und von vielen Grenzen durchzogene Vaterland zu einen. Sie gaben sich den Wahlspruch Ehre-Freiheit-Vaterland und wählten in Anlehnung an die Uniformfarben des Lützowschen Freicorps „Roth und Schwarz zu den Farben ihres Paniers“.


Um des 300. Jahrestags der Reformation und der Völkerschlacht bei Leipzig (1813) zu gedenken, riefen sie für den 18. Oktober 1817 zu einer Versammlung auf der Wartburg nach Eisenach. Studenten aus allen deutschen Landen folgten der Einladung der Jenaischen Burschenschaft. Erstmals mitgeführt wurde die gold-umsäumte rot-schwarz-rote Fahne, aus der sich später die deutschen Nationalfarben Schwarz-Rot-Gold entwickelten. Wichtigstes Ereignis des Wartburgfests waren die „Grundsätze und Beschlüsse des achtzehnten Oktobers“, die über die Paulskirchenverfassung (1849) und die Weimarer Reichsverfassung (1919) schließlich Eingang in den Grundrechtskatalog unseres Grundgesetzes (1949) fanden. Hierzu zählen u.a. Freiheit der Person, Gleichheit vor dem Gesetz sowie Meinungs- und Pressefreiheit.


Die demokratische Ausrichtung der Burschenschaften war den Herrschenden des frühen 19. Jahrhunderts ein Dorn im Auge. Im Zuge der sog. Demagogenverfolgung wurden alle Burschenschaften, die sich inzwischen an den deutschsprachigen Universitäten, bereits 1819 verboten. Dieses Verbot wurde nur allmählich und nicht überall gleichzeitig gelockert, sodass sich erst in den 1840er Jahren Neugründungen formierten.

Die Jenaer Urburschenschaft entstand in drei Zweigen neu. Arminia auf dem Burgkeller, Germania auf dem Fürstenkeller und Teutonia, die sich als erste am Löbdergraben ein Korporationshaus schuf. Dem ersten demokratischen gewählten deutschen Parlament, der Frankfurter Nationalversammlung von 1848/49, gehörten zahlreiche Burschenschafter an. Ihr erster Präsident war der Heidelberger und Jenaer Burschenschafter Heinrich von Gagern, an den heute eine Bronzetafel an der „Grünen Tanne“ erinnert.


Das nächste Verbot ereilte die Burschenschaften unter nationalsozialistischer Herrschaft, sofern sie sich nicht auflösten. Teilweise existierten sie, aber nicht Teutonia, nach 1936 in Form sog. Kameradschaften verdeckt weiter. Erst Ende der 1940iger Jahre gelang ein Neuanfang nur im westlichen Teil Deutschlands. Teutonia gründete sich im SS 1949 in Berlin West, um Kontakt zu den in Mitteldeutschland verbliebenden Bundesbrüdern halten zu können. Beim Festkommers zur 150-Jahrfeier in Berlin rief Jenabruder Klaus Asche 1965 aus: "Wir werden nicht eher ruhen, als bis wir wieder auf dem Marktplatz des freien Jenas stehen!"

Die friedliche Revolution der Bürger der DDR 1989/90 ermöglichte eine Rückkehr nach Jena. Wir sind stolz, dass alle drei Zweige der Jenaischen Burschenschaft zurückgekehrt sind und sich, weil alle ehemaligen Häuser nicht mehr erlangt werden konnten, unter großen Anstrengungen auch wieder eigene Verbindungshäuser geschaffen haben.

Unser Verbindungshaus mit Wohnheim befindet sich seit dem 03. Oktober 1995 am Steiger 17.


Am 12. Juni 2015 hat unsere Teutonia gemeinsam mit Arminia auf dem Burgkeller und Germania in großem Rahmen den 200. Geburtstag der Jenaischen Burschenschaft gefeiert.

In dieser Zeit bildeten sich viele Traditionen heraus, welche noch heute von uns, den aktiven Mitgliedern, gepflegt werden. Der Sinn und Zweck dieser Traditionen bleibt für uns bis heute gewahrt und ist Richtschnur für die Zukunft. Unsere Prinzipien sind in die Grundstruktur unserer Verbindung fest eingeflochten.